Traditionelle Weihnachtsmenüs ohne Gluko-Kicks

Wer liebt sie nicht, die familiären Weihnachtstraditionen seit Kindertagen: ob opulent oder genügsam; jede Familie zelebriert die Festtage auf ihre Weise. Die Auswahl von drei Festtagsmenüs für Typ 1 Diabetiker fiel mir entsprechend schwer: Wie treffe ich die Bedürfnisse möglichst vieler Betroffener?

Festlich und opulent – meine Familientradition

In meiner Kindheit wurde an Heiligabend der größte verfügbare Tisch bis zur letzten Kante mit festlichen Speisen gefüllt. Es gab, nach alter polnischer Tradition, drei wichtige Regeln: Kein Fleisch an Heiligabend, das Schlemmen begann mit dem Erscheinen des ersten Sterns am Himmel und es gab stets ein zusätzliches Gedeck am Tisch, falls ein Bedürftiger im Laufe des Abends an die Tür klopfen sollte.

Von diesen Traditionen haben nicht alle bis heute überlebt, jedoch unsere inoffizielle Familienregel für die Festtage schon: der traditionelle Kartoffelsalat, ein Familienrezept, darf weiterhin bei keinem Familientreffen fehlen und fällt bis heute unter meine Verantwortung.

Bodenständig und gut - der deutsche Klassiker

Bei mehr als einem Drittel der deutschen Familien (https://www.swr.de/leben/freizeit/warum-die-deutschen-kartoffelsalat-und-wuerstchen-an-heiligabend-essen-100.html) ist dieser Kartoffelsalat hingegen bereits das traditionelle Festmahl an Heiligabend, mit Würstchen als Beilage. Ausgehend von meinen Kindheitserinnerungen, hat mich diese Tradition anfangs sehr irritiert. Während unsere Familie alles Greifbare auftischte, um das Fest zu feiern, zelebrieren es viele Familien viel pragmatischer und stressfreier.

Eine Vorgehensweise, die mir mit den Jahren zunehmend sympathischer wurde. Und als ich an Typ 1 Diabetes erkrankte, habe ich mir eben jenen Kartoffelsalat vorgenommen, um die Tradition mit weiterhin viel Geschmack, jedoch ohne Gluko-Kicks, aufrecht zu erhalten.

Drei Rezepte, drei Weihnachtstraditionen:

Kartoffelsalat und Wratbürstchen – vereinte Traditionen

Die eine Tradition besagt, kein Fleisch an Heiligabend. Die andere Tradition besteht aus Kartoffelsalat und Würstchen. Wie kann man das vereinbaren und auch noch blutzucker-freundlich gestalten? Zuerst habe ich bei unserem traditionellen Familien-Kartoffelsalat die verwendete Menge an Kartoffeln ausgetauscht und an Freunden getestet. Denn viele meiner Freunde lieben meinen Kartoffelsalat, aber auch die angepasste Variante kam super an. Und wer an Heiligabend die fleischlose Tradition beibehalten oder diese neu gründen möchte, wird in den Wratbürstchen eine leckere Alternative finden.

Vegetarischer Festtagsbraten mit Beilagen zur Auswahl

Da ich keine Expertin für Fleisch und Fisch bin, jedoch der Festtagsbraten in vielen Familien ebenfalls zum beliebten Weihnachtsritual gehört, habe ich eine vegetarische Alternative für den Festtagsbraten entwickelt und ebenfalls im Freundeskreis erprobt. Würzig und lecker, steht er dem Klassiker in nichts nach. Die zwei Beilagen zur Auswahl runden das Festmahl ab.


Elegant und festlich

Dieses Menü bietet viel Geschmack ohne Gluko-Kicks. Statt Lasagneplatten aus Weizengrieß verwende ich Auberginen und Zucchini. Die zu Weihnachten beliebten Herzogin-Kartoffeln werden durch Sellerie ersetzt. Und der Rotkohlsalat darf in seiner ungekochten Pracht mit auf den Teller. Ich finde Rotkohl viel zu lecker und zu schade zum Kochen. Daher möchte ich eine Lanze für den rohen Salat brechen, da er intensiver schmeckt und gesünder ist.

Und falls es keine weiße Weihnacht gibt, entschädigt vielleicht das Dessert mit seinen leckeren, weißen "Schneebergen".

Frohes Fest!

Download der Rezepte

Die Rezepte für Weihnachtsmenüs sind in diesem PDF zum Download enthalten.

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